Wir alle kennen das Problem: Der Computer, den du vor ein paar Jahren gekauft hast, fühlt sich plötzlich viel zu langsam an. Muss jetzt schon wieder ein neuer Rechner her? Höchstwahrscheinlich nicht! Mit einigen einfachen Einstellungen und Tricks kannst du deinen Windows-PC oder Laptop wieder richtig schnell machen. In diesem Artikel zeige ich dir 10 praxisnahe Tipps, wie du Windows schneller machen kannst – Schritt für Schritt und ohne große Vorkenntnisse.
Mein Name ist Junus, ich bin Programmierlehrer und helfe Quereinsteigern, in wenigen Monaten ihren ersten IT-Job zu finden. Lass uns direkt loslegen!
Inhaltsverzeichnis
- 1. Höchste Leistung aktivieren
- 2. Autostart-Programme deaktivieren
- 3. Hintergrunddienste überprüfen und optimieren
- 4. Laufwerke defragmentieren und optimieren
- 5. Speicherplatz freimachen
- 6. Die richtige Hardware: SSD statt HDD
- 7. Virtuellen Arbeitsspeicher überprüfen
- 8. Systemscan durchführen
- 9. Sicherheit und Wartung regelmäßig durchführen
- 10. System zurücksetzen als letzter Ausweg
- Bonus-Tipp: Computer regelmäßig neu starten
- Fazit
- FAQ: Windows schneller machen
1. Höchste Leistung aktivieren
Viele leistungsstarke Laptops laufen standardmäßig im Energiesparmodus, um Akku zu sparen. Das ist zwar gut für die Laufzeit, aber schlecht, wenn du die volle Power deines Computers möchtest. Deshalb solltest du unbedingt den Energiesparplan auf „Beste Leistung“ umstellen.
So geht’s:
- Öffne das Windows-Menü und suche nach „Einstellungen“.
- Gehe auf „System“ und dann auf „Strom und Akku“.
- Wähle hier die Option „Beste Leistung“ aus.
- Alternativ kannst du im Windows-Menü nach „Energiesparplan auswählen“ suchen und dort dauerhaft den Energiesparplan „Höchstleistung“ einstellen oder einen neuen Plan mit diesem Ziel erstellen.
Mit dieser Einstellung nutzt dein Gerät die volle CPU-Leistung und läuft deutlich schneller.
2. Autostart-Programme deaktivieren
Je länger du deinen Computer nutzt, desto mehr Programme sammeln sich an, die beim Start automatisch im Hintergrund laufen. Diese verlangsamen dein System unnötig.
So kannst du das ändern:
- Öffne den Taskmanager mit einem Rechtsklick auf die Taskleiste und wähle „Taskmanager öffnen“.
- Wechsle zum Tab „Autostart“.
- Hier siehst du alle Programme, die beim Hochfahren starten. Deaktiviere alle, die du nicht täglich brauchst, indem du sie rechts anklickst und „Deaktivieren“ auswählst.
- Falls du Programme nicht kennst, kannst du den Namen googeln oder per Rechtsklick „Online suchen“ verwenden, um mehr darüber zu erfahren.
Programme wie Photoshop, Teams oder Xbox-App kannst du oft deaktivieren, wenn du sie nicht ständig nutzt.
3. Hintergrunddienste überprüfen und optimieren
Im Taskmanager siehst du nicht alle laufenden Dienste. Viele Programme starten als Dienste im Hintergrund und belasten dein System.
So findest und deaktivierst du unnötige Dienste:
- Öffne das Windows-Menü und tippe „msconfig“ ein, um die Systemkonfiguration zu öffnen.
- Wechsle zum Tab „Dienste“.
- Aktiviere unten die Option „Alle Microsoft-Dienste ausblenden“, um kritische Systemdienste nicht zu verändern.
- Gehe die Liste durch und entferne den Haken bei Diensten, die du nicht benötigst.
Außerdem lohnt sich ein Blick auf die ausgeblendeten Symbole in der Taskleiste, z.B. OneDrive, Google Drive oder Dropbox. Diese synchronisieren oft im Hintergrund und können ebenfalls deaktiviert werden, wenn du sie nicht brauchst.
4. Laufwerke defragmentieren und optimieren
Wenn du noch eine klassische Festplatte (HDD) verwendest, kann das Defragmentieren die Zugriffszeiten verbessern, weil Dateien auf der Festplatte sortiert werden. Bei einer modernen SSD ist das nicht nötig, hier reicht eine Optimierung.
So funktioniert’s:
- Suche im Windows-Menü nach „Laufwerke defragmentieren und optimieren“.
- Wähle deine Festplatte aus und klicke auf „Optimieren“.
- Aktiviere am besten die geplante Optimierung, damit die Festplatte regelmäßig automatisch optimiert wird.
Außerdem kannst du über den Explorer (Rechtsklick auf Laufwerk → Eigenschaften → Tools) auch eine Fehlerüberprüfung durchführen, um Dateifehler zu finden und zu beheben.
5. Speicherplatz freimachen
Ausreichend freier Speicherplatz ist essenziell, damit Windows schnell arbeiten kann. Windows nutzt freien Speicher auch als virtuellen Arbeitsspeicher, um temporäre Dateien auszulagern.
Am besten hast du immer mindestens 30 bis 40 GB freien Speicher.
So schaffst du schnell Platz:
- Leere den Download-Ordner und den Papierkorb.
- Deinstalliere Programme und Spiele, die du nicht mehr nutzt.
- Nutze die Windows-Datenträgerbereinigung: Suche nach „Datenträgerbereinigung“, wähle dein Laufwerk aus und lösche temporäre und nicht mehr benötigte Dateien.
6. Die richtige Hardware: SSD statt HDD
Eine SSD (Solid State Drive) ist deutlich schneller als eine herkömmliche HDD. Wenn dein Laptop oder PC noch eine HDD hat, solltest du unbedingt eine SSD nachrüsten.
Der Einbau ist oft unkompliziert und kostet etwa 100 Euro. Nach dem Einbau musst du Windows neu installieren, aber die Geschwindigkeitserhöhung ist enorm.
Ich selbst habe das bei meinem ersten Laptop gemacht und es war ein echter Gamechanger.
7. Virtuellen Arbeitsspeicher überprüfen
Windows nutzt neben dem physischen Arbeitsspeicher auch einen virtuellen Arbeitsspeicher auf der Festplatte. Dieser sollte groß genug sein, damit dein System flüssig läuft.
So prüfst du das:
- Suche nach „Erweiterte Systemeinstellungen anzeigen“ im Startmenü.
- Gehe zum Reiter „Erweitert“ und klicke unter „Leistung“ auf „Einstellungen“.
- Wechsle erneut zum Reiter „Erweitert“ und klicke auf „Virtueller Arbeitsspeicher ändern“.
- Hier sollte die Größe entweder automatisch verwaltet oder manuell auf mindestens 2–4 GB eingestellt sein. Bei mir sind es z.B. 18 GB, was für ein flüssiges System sorgt.
8. Systemscan durchführen
Windows bietet integrierte Tools, um das System auf Fehler und beschädigte Dateien zu prüfen und zu reparieren. Das kann die Leistung verbessern.
So machst du das:
- Suche nach „Eingabeaufforderung“ und starte sie als Administrator.
- Gib den Befehl
sfc /scannow
ein und lasse den Scan durchlaufen. - Danach kannst du mit
DISM /Online /Cleanup-image /Restorehealth
weitere Reparaturen vornehmen. - Starte deinen Computer danach neu und führe die Befehle erneut aus, um sicherzustellen, dass alle Fehler behoben sind.
9. Sicherheit und Wartung regelmäßig durchführen
Regelmäßige Wartung und Sicherheitsprüfungen halten dein System stabil und schützen vor Malware, was ebenfalls die Geschwindigkeit positiv beeinflusst.
So geht’s:
- Suche im Windows-Menü nach „Sicherheit und Wartung“.
- Starte die Wartung, wenn sie nicht automatisch läuft.
- Prüfe unter „Windows-Sicherheit“ regelmäßig den Schutzstatus.
Du brauchst heutzutage meist keine zusätzlichen Virenscanner – Windows Defender reicht in der Regel aus.
10. System zurücksetzen als letzter Ausweg
Wenn alle Tipps nichts bringen und dein Computer immer noch langsam ist, kannst du Windows zurücksetzen. Dabei wird das System auf einen frischen Zustand gebracht, ohne störende Altlasten.
Wichtig:
- Backup deiner wichtigen Dateien erstellen (Cloud, externe Festplatte etc.).
- Du kannst wählen, ob du deine eigenen Dateien behalten möchtest oder alles komplett neu installieren willst.
- Der Reset dauert einige Zeit und du musst danach deine Programme neu installieren.
So setzt du dein System zurück:
- Suche nach „Diesen PC zurücksetzen“ im Windows-Menü.
- Folge den Anweisungen und wähle die gewünschte Option.
Bonus-Tipp: Computer regelmäßig neu starten
Manchmal reicht es schon, den PC richtig herunterzufahren und neu zu starten, statt ihn nur zuzuklappen oder in den Ruhezustand zu versetzen. Ein Neustart kann temporäre Probleme beheben und das System wieder flott machen.
Fazit
Mit diesen 10 Tipps kannst du deinen Windows-Computer effektiv beschleunigen und wieder mehr Leistung rausholen – ganz ohne teure Neuanschaffungen. Von der richtigen Energieeinstellung über Autostart-Optimierung bis hin zum Systemscan und Hardware-Upgrade ist für jeden etwas dabei.
Wenn du dich für IT und Programmierung interessierst und vielleicht sogar den Sprung in die IT-Branche wagen möchtest, schau dir gerne Weiterbildungen zum Softwareentwickler an. Der IT-Markt sucht aktuell massiv Quereinsteiger, und mit der richtigen Ausbildung kannst auch du schnell durchstarten.
FAQ: Windows schneller machen
Wie kann ich meinen Laptop schneller machen, ohne neue Hardware?
Aktiviere den Energiesparplan auf „Beste Leistung“, deaktiviere unnötige Autostart-Programme und Dienste, räume Speicherplatz frei und führe regelmäßig Wartungen und Systemscans durch.
Wann sollte ich meine Festplatte defragmentieren?
Nur bei klassischen HDD-Festplatten macht Defragmentieren Sinn. SSDs sollten nicht defragmentiert werden, hier reicht eine Optimierung.
Was ist der virtuelle Arbeitsspeicher und warum ist er wichtig?
Virtueller Arbeitsspeicher ist Speicherplatz auf der Festplatte, den Windows als Erweiterung des RAM nutzt. Ist er zu klein, kann das System langsamer werden. Eine ausreichende Größe sorgt für flüssigeres Arbeiten.
Wie oft sollte ich meinen Computer neu starten?
Am besten täglich oder zumindest regelmäßig neu starten, um temporäre Fehler zu beheben und Ressourcen freizugeben.
Hilft ein Systemreset wirklich, wenn alles andere nicht funktioniert?
Ja, ein Reset setzt Windows auf einen sauberen Zustand zurück und beseitigt viele Probleme. Dabei solltest du aber unbedingt vorher alle wichtigen Daten sichern.